Diplomatisches Frühstück mit dem israelischen Botschafter Ron Prosor

Diplomatisches Frühstück mit dem israelischen Botschafter Ron Prosor

Knapp 50 Mitglieder des Bundestages fast aller Fraktionen waren der Einladung von NAFFO gefolgt, um den neuen Botschafter des Staates Israel, Ron Prosor, kennenzulernen.

Dieser stand den Abgeordneten über eine Stunde lang bei bester Laune und in fließendem Deutsch zu einer Vielzahl von aktuellen Themen Rede und Antwort.

Für Prosor, der als junger Diplomat bereits an der israelischen Botschaft in Bonn tätig war und später als Botschafter Israels bei den Vereinten Nationen und im Vereinigten Königreich diente, schloss sich mit der Berufung auf dem Posten in Berlin ein Kreis. Er hätte, so Prosor einleitend, als Sohn deutscher Juden aus Berlin auch deutscher Diplomat werden können, wenn – ja wenn – die Geschichte anders verlaufen wäre. So stehe er nun als israelischer Botschafter in Berlin und arbeite an den Beziehungen zu Deutschland, dem nach den USA mit Abstand wichtigsten Partner für Israel, wir er betonte. Man merkte Prosor an, wie bedeutsam die Rückkehr für ihn in die Heimat seiner Großeltern persönlich ist und mit wie viel Verve er sein neues Amt als Krönung seiner Diplomatenkarriere schon jetzt ausübt.

Inhaltlich berichtete Prosor sehr launig und humorvoll aber klar in der Sache zu verschiedensten Themen. Mit Spannung für die weitere Entwicklung in Israel wartet man auch in der Botschaft natürlich die kurz bevorstehenden Wahlen zur Knesset ab. Die Regierungsbildung sei in Israel immer schwierig, sodass auch Prognosen schwierig sind.

Ganz unabhängig von dem Ausgang der Wahlen stehen die Abraham Abkommen. Prosor legte dar, wie wichtig diese für die Zukunft der Region sein werden – aus seiner Sicht eine echte Zeitenwende im Nahen Osten, die vielfach immer noch klar unterschätzt wird. Die Abkommen seien dabei, sich zu einem warmen Frieden zwischen den Menschen zu entwickeln. Hier wünschte er sich mehr Unterstützung auch aus Deutschland. Auch NAFFO teilt diese Einschätzung und macht sich schon seit längerem für die Abkommen stark.

In aller Kürze legte Prosor noch Israels Sichtweise auf den russischen Angriff der Ukraine dar, der auch geprägt ist durch Israelis mit russisch/ukrainischen Wurzeln auf der einen und jüdische Russen und Ukrainern auf der anderen Seite.

Schließlich berichtete Prosor noch über Kooperationsmöglichkeiten Israels und Deutschlands im Bereich von Wissenschaft/Forschung und Startups.

Alles in allem ein gelungener Auftakt von Ron Prosor als neuer Botschafter. Die Themen sind vielfältig und wir werden weiter mit ihm und dem politischen Berlin im Dialog bleiben und uns weiterhin intensiv zu relevanten Aspekten für eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten austauschen.