Sexualisierte Gewalt als systematische Kriegswaffe

Sexualisierte Gewalt als systematische Kriegswaffe

 

Sexualisierte Gewalt bricht und zerstört vor allem Frauen und Mädchen und entfaltet Wirkung über Generationen hinweg. Ob durch den IS bei den Jesidinnen, in der Ukraine, in Iran oder in Afghanistan oder auch durch die Hamas in Israel – sexualisierte Gewalt muss als systematische Kriegswaffe benannt und geahndet werden.

Anlässlich des Weltfrauentag hat NAFFO daher zu zwei Veranstaltungen geladen. Einmal gemeinsam mit WIZO Berlin für Mitglieder und Freunde und einmal im Bundestag an Abgeordnete gerichtet. Dafür hat NAFFO Betroffene und Expertinnen nach Berlin eingeladen. Unter der Schirmherrschaft von Annette Widmann-Mauz (CDU), Michelle Müntefering (SPD), Renata Alt (FDP) und Deborah Düring (Grüne) meldeten sich knapp 70 Abgeordnete und Mitarbeiter für dieses wichtige Thema an.

Die junge Jesidin und ehemalige IS-Gefangene Jihan Alomar, die über ihre Erlebnisse in jungen Jahren ein Buch mit dem Titel „Dankbarkeit“ geschrieben hat. Noch immer wird ein Teil ihrer Familie vermisst und ihre ältere Schwester konnte erst nach 8 Jahren aus der Gefangenschaft befreit werden. Auch die in Iran geborene Journalisten Shahrzad Osterer (BR) konnte durch Gespräche mit Frauen in Iran berichten, wie die Revolutionsgarde (IRGC) im Land sexualisierte Gewalt gegen Frauen anwendet, die sich dem Regime widersetzen. Die Journalistin Erica Zingher (TAZ), die sich intensiv mit den Folgen des 7.10 beschäftigt, berichtete eindrücklich aus Gesprächen mit Angehörigen und Überlebenden. Die Hamas-Terroristen hätten ihre Taten absichtlich gefilmt, um damit gezielt Jüdinnen auf der Welt zu treffen. Auch die Islamismus-Expertin Rebecca Schönenbach (Frauen für Freiheit) ging auf diesen Aspekt des Hamas-Angriffs ein. Jüdinnen weltweit und auch in Deutschland sollen durch die systematische Anwendung von sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe eingeschüchtert und getroffen werden. Perfider Weise wird nur den israelischen Frauen von Teilen der feministischen Szene ihre Erlebnisse nicht geglaubt – einzigartig für Betroffene von sexualisierter Gewalt. Eindrücklich beschrieben sie, was sexualisierte Gewalt konkret für die Betroffenen, die Angehörigen, die Gesellschaft, aber auch alle Frauen weltweit bedeutet.

Dazu NAFFO Executive Director: “Für uns ist klar: Täter müssen international konsequent verfolgt werden. Auch muss sichergestellt werden, dass sie nicht unbeabsichtigt durch Entwicklungszusammenarbeit oder Projektförderungen profitieren können. Zugleich müssen Frauen und Mädchen in gegenwärtigen und zukünftigen Konflikten besser geschützt werden.” Für all diese Themen wird sich NAFFO noch stärker einsetzen.