Facebook-Live-Talk mit Richard C. Schneider zu den israelischen Wahlen

Facebook-Live-Talk mit Richard C. Schneider zu den israelischen Wahlen

In der Woche vor der israelischen Wahl hat NAFFO den ersten Facebook Live-Talk organisiert. Nelly Kranz und Mirjam Rosenstein sprachen mit Richard C. Schneider über die kommende Knesset-Wahl. Welche Parteien treten an? Wie ist die Stimmung? Warum wird gewählt?

Benjamin Netanjahu – ja oder nein?

Richard C. Schneider analysierte für NAFFO die Fragen rund um das politische Ereignis und führte in einer Tour d’Horizon durch die Parteien und ihre Protagonisten. Die vierte Wahl innerhalb von zwei Jahren steht in Israel vor der Tür. Viele Wähler sind frustriert, denn eine echte Alternative gibt es nicht. Die Parteien haben nahezu kein Programm vorgelegt. Die Wahl läuft – wie auch bereits die Wahlen davor – letztlich auf die Frage hinaus, ob Benjamin Netanjahu Premierminister bleibt oder nicht.

Große Koalition war Ehe auf Zeit

Dass es zu diesem Punkt kommen würde, war schon in den letzten Monaten immer wahrscheinlicher geworden. Die große Koalition zwischen Benjamin Netanjahu und Benny Gantz war von Anfang an als Ehe auf Zeit gedacht und der mit Corona verbundenen Notlage geschuldet. Der gerissene Premier hat sie zuletzt unter einem Vorwand platzen lassen, um einen eigenen Vorteil daraus zu schlagen. Denn er steht bald wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht und hofft auf eine stabilere Regierung, die ihn decken kann.

Benjamin Netanjahu hat sich in der Wahl geschickt Vorteile verschafft

Bereits im Wahlkampf hatte er es geschafft, einen Vorteil für sich und die stärkste Kraft, den Likud, herauszuschlagen. Er hat eine der größten Oppositionsparteien, die arabische Liste, gesprengt, indem er eine der darin vertretenen Parteien von einer Zusammenarbeit überzeugt hat. Ein absoluter Tabubruch in der israelischen Politik, die die arabische Minderheit stets stiefmütterlich behandelte. Einen zweiten Vorteil hat sich der gewiefte Stratege verschafft, indem er drei kleine rassistische und rechtsextreme Parteien dazu bewegt hat, auf einer Liste zu kandidieren. Potentiell könnte durch das Manöver eine genuin rechtsextreme Koalition entstehen, die alles bisher in Israel dagewesene in den Schatten stellt. Das zentrale Problem der Opposition sei dagegen, das sie keine charismatische Führung und auch kein Programm habe, um den Premier abzuwählen.

 

Das Video kann unter diesem Link angeschaut werden:

 

https://www.facebook.com/watch/live/?v=485544619292028&ref=watch_permalink

 

Unsere Videokampagne, in der wir die israelischen Parteien vorstellen findet ihr auf unserer Facebook-Seite:

 

https://www.facebook.com/NAFFOeV/videos/?ref=page_internal