Briefing zur Lage im Norden Israels

Briefing zur Lage im Norden Israels

 

 

Die Lage im Norden Israels und Süden des Libanons ist nicht erst seit dem 8.10.2023 angespannt, bereits seit 2006 sollte die von Deutschland mitgetragene UNIFIL-Mission dort für Ruhe sorgen. Um über die aktuelle Situation und die Rolle der UNIFIL zu sprechen, lud NAFFO lud NAFFO Sarit Zhavi, Leiterin des Alma Research Center, das sich intensiv und seit Jahren mit der Lage im Norden Israels und im Süden des Libanon beschäftigt, zu einem virtuellen Briefing ein.  

Zhavi, die selbst im Norden Israels lebt, berichtete den Teilnehmern aus Politik und NAFFO Mitgliedern über ihre persönlichen Eindrücke. Sie lebt mit Ihrer Familie im Norden Israels und damit seit nun einem Jahr in einem Kriegsgebiet. Denn seit dem 8.10.2023 hat der Beschuss Israels durch die Hisbollah aus dem Süden des Libanon massivst zugenommen. Ganze Dörfer wurden zerstört und Zehntausende Israelis zu Binnenflüchtlingen. Schon seit Jahren hatte sie und ihre Organisation aus frei verfügbaren Informationen beobachtet, wie sich die Hisbollah immer mehr im Süden des Libanon festsetze und auf Angriffe vorbereitete. So konnte man etwa immer wieder Hisbollah-Kämpfer mit bloßem Auge aus von der Nordgrenze Israels aus beobachten. Genau das sollte seit 2006 die UNSC-Resolution 1701 und die UNIFIL-Mission, auch mit deutscher Beteiligung, verhindern. Sie sollte sicherstellen, dass sich die Hisbollah nicht vom Süden Libanons aus Angriffe gegen Israel durchführen kann. Doch sogar ihr Mandat, das ihr jedoch nicht die Möglichkeit ließ, die Hisbollah effektiv zu bekämpfen, erfüllte UNIFIL nicht. Im Süden des Libanon konnte sie sich unter den Augen der UNIFIL hinter und unter zivilen Einrichtungen verschanzen und Wohngebäude zur Lagerung ihres massiven Raketenarsenals nutzen. 

Zhavi berichtete ebenso von der Unterstützung der Islamischen Republik Iran für die Hisbollah und die Vorbereitungen der Hisbollah, im Norden Israels ein noch schlimmeres Massaker als jenes der Hamas am 7. Oktober durchzuführen. Die israelischen Streitkräfte gehen daher seit etwa zwei Monaten gegen die Hisbollah vor, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Zurückdrängen der Hisbollah im Süden des Libanon liegt.  

Eine grundsätzliche und an die Wirklichkeit angepasste Änderung des Mandats durch die UN ist wenig aussichtsreich. Deshalb ist es NAFFO ein zentrales Anliegen, die Probleme vor Ort zu analysieren, zu präsentieren und anschließend im Austausch mit Entscheidungsträgern zu machbaren und notwendigen Änderungen der Situation vor Ort zu führen.